Firmenjubiläum – 70 Jahre PABST Transport

1950er Jahre

Am 01.06.1953 gründet Hans Pabst Senior das erste Transportunternehmen. Der Standort befindet sich damals noch nicht in Gochsheim, sondern an der Adresse des Privathauses in Obereuerheim. Zu Beginn besteht der Fuhrpark aus einem VW-Bus, der für Personentransporte genutzt wird. Ein Jahr später wird ein Hanomag Pritschenwagen angeschafft. Mit diesem führt Hans Pabst die ersten Milchsammeltransporte durch. Der Klein-Lkw hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 2,5 Tonnen und ist damit noch weit von den heutigen Nutzlasten entfernt.

Damals war der Güterkraftverkehr in Deutschland stark reglementiert. Daher war es ohne offizielle Genehmigung nur möglich, Nahverkehrstransporte anzubieten. Ab 1958 werden dafür zwei Kipplaster für Transporte von Schüttgütern, vor allem Schotter, zwischen Schotterwerken und Baustellen, eingesetzt. Als erster Mitarbeiter der Firma wird Willi Pabst, der Bruder von Hans Pabst Senior, eingestellt.

Das war in den 1950ern:
In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg herrscht in Deutschland Aufbruchstimmung. Das Wirtschaftswunder sorgt landesweit für Firmengründungen und Wohlstand. Neben dem Hawaiitoast findet auch der Nierentisch den Weg in die Häuser.

Der Hula Hoop wird erfunden und die Jukebox hat ihren Durchbruch. Der Fernseher zieht langsam in die Wohnzimmer ein und es flimmern die Sendungen ''Fury'' und die ''Tagesschau'' das erste Mal über die Flimmerkiste.

Ein Tag nach unserer Firmengründung findet in der Westminster Abbey in London die Krönung von Elisabeth II. statt. Ebenfalls 1953 eröffnet in Kassel die erste Fußgängerzone Deutschlands.

1960er Jahre

Anfang der 60er Jahre übernimmt Werner Pabst, der Sohn des Gründers Hans Pabst Senior, das  Unternehmen. Am Sitz in Obereuerheim wird die Werkstatt mit 2.000 m² Fläche neu gebaut. Schon zu dieser Zeit sind drei Baustellenkipper und zwei Pritschenwagen im Einsatz.

Die Nachfrage nach Baustellentransporten im Nahverkehrsbereich ist weiterhin ungebrochen. 1964 kann endlich auch eine blaue und eine rote Konzession erworben werden (siehe Infokasten). Diese werden mit einem neuen Planenzug und einem Silozug eingesetzt. Damit ist nun auch ein überörtlicher Gütertransport möglich. Neben Hanomag werden ebenfalls Fabrikate von Büssing MAN in der hauseigenen Werkstatt repariert. Zwei Jahre später wird Hans Pabst geboren, der das Unternehmen bis heute führt.

Konzessionen in Deutschland
Der Güterfernverkehr war in Deutschland früher stark reglementiert. Für alle Transporte weiter als 50 Kilometer zum Heimatstandort wurde eine entsprechende Konzession benötigt. Diese Konzessionen waren wiederum kontingentiert und damit begrenzt.

Es gab die blaue Konzession, die es dem Lkw erlaubte, in einem Radius von 50 bis 150 Kilometer vom Standort enfernt, gewerblichen Güterverkehr zu betreiben. Die rote Konzession erlaubte dies auch über 150 Kilometer hinaus. Jeder Lkw hatte ein Fahrtenbuch mit Konzession mitzuführen und in das Buch mussten alle Transporte eingetragen und dann durch den Unternehmer zur Prüfung dem BAG zugesendet werden.

Das war in den 1960ern:
Die „Swinging Sixties“ sind nicht nur musikalisch vom Aufbruch geprägt: Die Beatles sorgen für ausgefüllte Hallen und erste Hysterien, modisch und kulturell sind Frieden und Freiheit der Zeitgeist. Die Flowerpower-Bewegung findet ihren Höhepunkt im Woodstock-Festival und man zieht aus der kleinbürgerlichen Wohnung in Kommunen.

Auch der technische Fortschritt macht enorme Sprünge: Juri Gargarin ist der erste Mensch im Weltall und im gleichen Jahrzehnt fliegen wir zum Mond. Das Farbfernsehen wird eingeführt und mit dem dritten Programm auch die Auswahl an Sendern erhöht. Es laufen unter anderem Bonanza, das aktuelle Sportstudio und die ersten James Bond Filme.

1970er Jahre

Das Jahrzehnt beginnt direkt mit einem Paukenschlag für unser Unternehmen. Wir bauen ein Kühllagerhaus mit Bürotrakt als Mietobjekt für einen Kunden in Gochsheim auf unserem heutigen Betriebsgelände. 1972 beginnen die Bauarbeiten für ein Wohnhaus mit Büro und einer Lkw-Werkstatt, ebenfalls auf dem neuen Gelände. Insgesamt gehören 10.000 m² zum Firmensitz.

Mitte der Siebziger wird unsere Buchhaltung von unserer Seniorchefin übernommen. Damals bereits über das neu gegründete Netzwerk der Steuerberater: DATEV. Gegen Ende des Jahrzehnts steigt Gaby Pabst (später verh. Schlereth) in die Buchhaltung des Unternehmens ein.

Das war in den 1970ern:
Hippies, Punks und Disco sind überall präsent. Als Gegenströmung dazu bringt Volkswagen den ersten Golf heraus. Er soll den Konzern aus der Absatzkrise bringen und entscheidend zur Mobilisierung Deutschlands beitragen. Auch die Firmen Microsoft und Apple werden gegründet. Damit wird die Basis für den Siegeszug des PCs geschaffen.

Ferner findet 1974 die erste Fußballweltmeisterschaft in Deutschland statt. Ein Jahr danach wird der neue Elbtunnel eingeweiht. Damit gibt es nun eine durchgehende Autobahnverbindung nach Dänemark über die A7. Davon profitieren vor allem die Spediteure aus dem Norden. Nicht nur diese sind ab Anfang der 70er gern gesehene Bösewichte in der neuen Kriminalfilmreihe „Tatort“. Und auch die Sesamstraße hat ihre Erstaustrahlung in dieser Zeit.

1980er Jahre

Die 80er beginnen mit der Umfirmierung in die Pabst Transport GmbH und dem Erwerb von sechs roten Konzessionen ohne Fahrzeuge. Außerdem wird der erste Disponent eingestellt. Das Unternehmen wird Stück für Stück vom reinen Schüttgutbeförderer zum Spezialisten für BDF-Fahrzeuge (siehe Infokasten) umgebaut.

Damit werden mehrere Linien im Sammelgutbereich für größere Speditionen durchgeführt. Hans Pabst, unser heutiger Inhaber, tritt 1986 in den elterlichen Betrieb ein. Bis Ende des Jahrzehnts werden die Baufahrzeuge aus dem Fuhrpark verbannt und es wird der erste PC für die Lohn- und Finanzbuchhaltung angeschafft.

Ein BDF-Fahrzeug ist ein Wechselbrücken-Lkw, der auf die Richtlinie des Bundesverband des Deutschen Güterfernverkehrs (BDF) zurückgeht. Darin wurden die Maße für Wechselbehälter normiert, sodass diese optimal auf die Größe der Europalette abgestimmt sind. Sowohl auf den Motorwagen als auch auf die Lafette des Gliederzuges wird jeweils ein Wechselbehälter aufgenommen.
Das war in den 1980ern:
Während auf den Köpfen Vokuhila allgegenwärtig ist, werden an den Füßen die ersten Sneakers getragen. Marken wie adidas oder Puma verbuchen riesige Absatzzuwächse. Der Walkman und der Ghettoblaster sind die technischen Errungenschaften der Jugend und Musik wird zum ersten Mal wirklich mobil. Politisch übernimmt Hemlut Kohl für 16 Jahre das Amt des Bundeskanzlers und am 9. November 1989 fällt die Berliner Mauer. In den Büros ziehen die ersten Kopierer ein und die Sender RTL plus und ProSieben nehmen ihren Sendebetrieb auf. Ebenso wird der Teletext eingeführt und „Wetten dass..?“ wird erstausgestrahlt.

1990er Jahre

Im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts sind die Weichen in Richtung Wachstum gestellt. Das Betriebsgelände wird in zwei Schritten jeweils um weitere 10.000 m² erweitert. Das heutige Verwaltungsgebäude der Werkstatt wird als erstes Bürogebäude errichtet. Außerdem werden die Arbeitsplätze mit ISDN-Telefonen ausgestattet. Hans Pabst und Gaby Schlereth erweitern die Geschäftsführung und unter deren Führung wird das heutige Fuhrparkgebäude, das heutige Lager E mit 1.000 m², die eigene Waschanlage und die Tankstelle errichtet.

Die 90er Jahre werden auch dazu genutzt, das Logo und damit die Corporate Identity gründlich zu überarbeiten. 1999 wird es auf den roten Schriftzug mit den drei türkisen Punkten festgelegt. Ebenso wird die Firma in eine GmbH & Co. KG umgewandelt.

Der Fuhrpark wird von Standard-Wechselbrückenfahrzeugen auf Jumbo-Wechselbrückenfahrzeuge erweitert. Der Kundenkreis vergrößert sich auf Direkt- und Großkunden und auch die Mitarbeiterzahl wächst stetig. Dies ist auch der Grund, dass die Tradition der Sommerfeste für unsere Mitarbeiter beginnt, die Mitarbeiterzeitung PABST-News entsteht und auch das Thema Ausbildung junger Menschen in den Fokus rückt.

Damals stehen die Ausbildungsberufe für Kfz-Mechatroniker, Speditionskaufleute und Berufskraftfahrer zur Wahl. Ebenso werden unsere Prozesse erstmalig nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.

Das war in den 1990ern:
Prägend ist allen voran die Wiedervereinigung Deutschlands. In deren Folge sind fünfstellige Postleitzahlen im ganzen Land eingeführt worden. Der grüne Punkt bringt allen das Recyceln von Wertstoffen näher, die Umsatzsteuer wird erst auf 15 %, später auf 16 % erhöht und der 3-Wege-Katalysator wird zum Standard. Ab etwa 1997 wird es populär, per SMS zu kommunizieren und sowohl Fax als auch E-Mail werden Teil der Unternehmenskommunikation. PCs werden nicht nur in Büros,
sondern auch in den Privathaushalten eingesetzt. Die Gründung von ebay 1995 und die Entstehung des Internets leisten dazu ihren Beitrag. Musikalisch sind die Neunziger die Zeit von Eurodance, Rave und Techno. Die Loveparade in Berlin ist dabei der Höhepunkt mit bis zu 1,5 Millionen Menschen. Im Fernsehen läuft übrigens das erste Mal „Wer wird Millionär“ und „GZSZ“.

2000er Jahre

Auch die „Nullerjahre“ stehen unter dem Zeichen der Expansion. Bereits 2002 wird das Logistikzentrum mit über 10.000 m² Fläche eröffnet. Im Folgejahr werden wir nach Einführung eines Umweltmangementsystems erstmals nach DIN EN ISO 14.001 erfolgreich zertifiziert. Die Geschäftsführung wird neu geregelt und Hans Pabst übernimmt die alleinige Geschäftsleitung des nun in dritter Generation geführten Familienbetriebs.

Mit der Anschaffung der neuen Euro V Fahrzeuge mit AdBlue-Technologie umfasst der Pabst-Fuhrpark erstmalig über 150 Fahrzeuge. Im gleichen Jahr wird der Pabst-Informations-Tag, kurz PIT, eingeführt. Dieser wird genutzt, um alle Kraftfahrer weiterbilden zu können. Am 25.03.2008 bezieht die Geschäftsleitung neue Räumlichkeiten: Die Bürogebäude aus den 70ern fallen aus der Vermietung zurück in den Bestand und werden dafür saniert.

Das war in den 2000ern:
2001 kommt der iPod auf den Markt. Er löst damit den Discman und den Ghettoblaster ab. Im Folgejahr können wir nach Italien fahren ohne Lire tauschen zu müssen und Handys haben ab 2004 Farbdisplay und Kameras. Ein neuer Wirtschaftszweig wird parallel erschaffen: Der Vertrieb von Klingeltönen. Unter anderem mit dem Launch des ersten iPhones erhalten auch soziale Medien wie StudiVZ, Facebook und Myspace einen Schub. Die Umsatzsteuer wird erneut erhöht, diesmal auf 19 %. Politisch wird die erste Frau zur Bundeskanzlerin gewählt und der erste Afroamerikaner wird US-Präsident. Erneuerbare Energien erhalten eine weitere Verbreitung, ebenso neue TV-Formate, wie Castingshows, Reality-TV und Quizsendungen. Im Transportsektor werden die ersten Hybridfahrzeuge auf den Markt gebracht, allerdings nur im Privatbereich.

2010er Jahre

Auch im vergangenen Jahrzehnt stehen die Räder und Motoren des Unternehmens nicht still. Zu Beginn erhält unser Logo ein komplettes Make-Over. Der Schweif und unser Claim „Wir liefern Bestleistung.“ ziehen bei uns ein. 2012 werden wir erstmals mit dem Preis „Bayerns Best 50“ ausgezeichnet. Zwei Jahre später beziehen wir die heutige Firmenzentrale und erweitern unser Betriebsgelände, indem wir z. B. zwei Leichtbauhallen mit 2.200 m² errichten.

Alle Lkw werden mit Tablets ausgestattet, so dass die Digitalisierung mit einem Telematiksystem auch in den Fahrzeugen vorangetrieben wird. Dafür wird uns 2015 der Eco-Performance-Award verliehen.

Gegen Ende der 2010er Jahre vergrößern wir ein weiteres Mal unsere Betriebsfläche. Diesmal gleich um  100.000 m². Darauf errichten wir im ersten Schritt ein Logistik-Center mit Büros und Lagerhallen. Die gesamte überdachte Logistikfläche beträgt nun 40.000 m². Passend dazu wird die Marke PABSTLogistik kreiert.

Da bei der aktuellen Größe des Unternehmens alleine die Mitarbeiterzeitung nicht mehr ausreicht, um alle Informationen zeitgerecht zu verteilen, führen wir eine Mitarbeiter-App ein und bauen diese zum Social Intranet aus.

Das war in den 2010ern:
Nach Nokia und Samsung bringt auch Apple ein Tablet auf den Markt. Damit verändert sich der Umgang mit dem Internet enorm. Ebenfalls wird die erste Smartwatch präsentiert und Windows 8 kommt auf den Markt. Generell war dieses Jahrzehnt durch sehr viele technische Innovationen geprägt. Unser Fernsehbild wird mit 4K gestochen scharf, Apps wie Temple Run, Angry Birds und Doodle Jump erlangen große Bekanntheit.

Privat oder öffentlich tanzt man den Gangnam Style oder den Harlem Shake und hört vor allem EDM. Auch werden YouTuber, Blogger oder Influencer zu Berufen und erneuerbare Energien kommen mehr und mehr in den Fokus. Im Laufe des Jahrzehnts werden alle Euro-Banknoten aktualisiert.

2020er Jahre

Auch in den 2020er-Jahren geht es vorwärts. Mit LNG (liquified natural gas) nehmen wir einen neuen Treibstoff für Lkw in unsere Flotte auf. Außerdem wird mit dem Bau der eigenen LNG-Tankstelle auch ein Ausbau der Flotte auf das umweltfreundliche Antriebskonzept möglich. Im Büro führen wir den digital Workplace ein und stellen auch damit die Weichen für die Zukunft.

Doch nicht nur die Digitalisierung, auch die Nachhaltigkeit rückt in den Fokus unseres Handelns. Das Jahr 2021 wird zum Jahr der Nachhaltigkeit ausgerufen. Unsere Umweltaktivitäten werden noch einmal gebündelt und intensiviert. Auch auf unserem Firmengelände tut sich einiges. Wir erweitern die Fläche um weitere 5.000 m² beim Bau eines Mitarbeiterparkplatzes und errichten eine neue Lagerhalle mit 10.000 m².

70 Jahre ist es nun her, dass Hans Pabst Senior den Grundstein für das heutige Transport- und Logistikunternehmen gelegt hat. Der Leitsatz „Wir liefern Bestleistung.“ war zwar noch nicht formuliert, aber die Idee dahinter war von Anfang an treibende Kraft für unseren Erfolg: dass nur derjenige am Markt bestehen kann, der über fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter verfügt und jeden Tag sein Bestes gibt. Dies verlangt ein hohes Maß an Flexibilität: Als mittelständisches Unternehmen reagieren wir schnell auf die Wünsche unserer Kunden, wir spannen den Bogen weiter.

Mit mittlerweile 18 Außenstandorten sind wir quer über Deutschland immer an den richtigen Orten vertreten. Kurze Wege und hohe Anpassungsfähigkeit sind der Garant, Kundenwünsche und -vorstellungen bedarfsgerecht zu erfüllen. Als Familienunternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung in unserem Segment wissen wir, wie sehr unsere Kunden diese Art der Flexibilität zu schätzen wissen. Vor allem auch deshalb, weil unsere Kunden sich sicher sein können, dass wir dabei nie den Bogen überspannen, sondern zielgenau treffen.

Das war in den 2020ern:
Der Start des Jahrzehnts ist durch die Corona-Pandemie geprägt. Worte wie ''Maskenpflicht'', ''Lockdown'' und ''Super-Spreader'' wurden in den täglichen Sprachgebrauch aufgenommen. Politisch sorgt der Ukrainekrieg für eine schwierige Lage und Lieferketten kommen zum Erliegen. In der Transportbranche wird der Flughafen BER eröffnet und die Zulassungszahlen von alternativ angetriebenen Pkw übersteigen jene von Verbrennern.